Shopware 6 Rule Builder: Was Profis anders machen [+ Praxis-Guide 2025]

Der Shopware 6 Rule Builder ermöglicht Dir, komplexe Geschäftsregeln ohne Programmieraufwand zu erstellen. Damit kannst du beispielsweise festlegen, dass Bestellungen über 350 Euro versandkostenfrei sind, während kleinere Warenkörbe 8 Euro Versandkosten verursachen.

Im Gegensatz zum Shopware Flow Builder, der Aktionen nach bestimmten Events auslöst, definiert der Rule Builder Bedingungen, die jederzeit ausgewertet werden können. Während du mit dem Shopware Rule Builder Versandkosten und Zahlungsmethoden steuerst, kannst du außerdem Funktionen wie Versandkostenfreiheit ab einem bestimmten Warenkorbwert oder einen Mindestbestellwert problemlos umsetzen. Besonders praktisch: Das Tool lässt sich für spezielle Anforderungen einfach erweitern.

In diesem Praxis-Guide zeigen wir Dir, wie Profis den Rule Builder einsetzen, um in Shopware 6 beispielsweise Versandkosten intelligent zu steuern, Kundengruppen zu segmentieren und Geschäftsprozesse zu beschleunigen. Du lernst nicht nur die Grundlagen kennen, sondern erhältst auch konkrete Beispiele für Deinen Shop-Alltag. Übrigens: in einem unserer älteren Beiträge haben wir dir schon gezeigt wie du grundsätzlich im Rule Builder Bedingungen anlegst. Vielleicht schaust du dir den Beitrag auch noch einmal an wenn du Fragen hast …

Was ist der Shopware Rule Builder und wie funktioniert er?

Im Kern ist der Shopware 6 Rule Builder deine Schaltzentrale für automatisierte, kundenorientierte Geschäftsabläufe – und das ganz ohne eine Zeile Code zu schreiben. Als zentrale Komponente von Shopware 6 ermöglicht er dir, individuelle Regeln zu definieren, die auf bestimmten Bedingungen basieren und in verschiedenen Bereichen deines Shops angewendet werden können.

Grundprinzip: Bedingungen statt Code

Der Shopware 6 Rule Builder funktioniert nach einem einfachen, aber mächtigen Prinzip: du definierst Bedingungen, die entweder wahr oder falsch sein können – je nach Kontext und Kundensituation. Aktuell stehen dir über 50 verschiedene Bedingungen zur Verfügung, mit denen du deine individuellen Regeln festlegen kannst. Diese Bedingungen können miteinander kombiniert werden und sogar Unterbedingungen enthalten.

Stell dir vor, du möchtest besondere Versandkosten für bestimmte Kundengruppen anbieten. Mit dem Shopware Rule Builder definierst du zunächst die Bedingung „Kundengruppe ist VIP“ und verknüpfst sie mit „UND“ mit einer weiteren Bedingung: „Warenkorbwert über 100 Euro“. Dadurch erhält diese spezielle Kundengruppe automatisch kostenfreien Versand, sobald beide Bedingungen erfüllt sind. Wenn du weiteren Kunden den gleichen Versandrabatt anbieten möchtest, musst du lediglich diese Kunden in deine Kundengruppe „VIP“ hinzufügen.

Die Regeln verwendest du beispielsweise für verschiedene Funktionen:

  • Anpassung der Versandkosten nach Land, Region oder Postleitzahl
  • Steuerung der verfügbaren Zahlungsarten je nach Kundengruppe
  • Festlegung unterschiedlicher Preise nach Standort oder Kundenstatus
  • Kontrolle der Sichtbarkeit von CMS-Inhalten für bestimmte Kundengruppen
  • Einrichtung von Versandkostenfrei-Regeln ab bestimmten Bestellwerten
  • Definition eines Mindestbestellwert je nach Kundengruppe
  • und vieles mehr …

Eine Regel besteht dabei immer aus allgemeinen Informationen (Name, Beschreibung, Priorität) und mindestens einer Bedingung, die erfüllt sein muss, damit die Regel zutrifft.

Unterschied zum Flow Builder

Während der Rule Builder und der Flow Builder beide zur Automatisierung dienen, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Funktionsweise. Der Rule Builder definiert was passieren soll, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Er beschreibt Statements, die entweder wahr oder falsch sein können.
Im Gegensatz dazu bestimmt der Flow Builder wann etwas geschehen soll, basierend auf bestimmten Ereignissen (Triggern). Beispiele für solche Trigger sind „Eine Bestellung wurde aufgegeben“ oder „Ein Kunde hat sich registriert“. Der Flow Builder reagiert also auf spezifische Events und löst dann bestimmte Aktionen aus.

Mit anderen Worten: Der Rule Builder überprüft kontinuierlich Bedingungen, während der Flow Builder auf bestimmte Ereignisse wartet. Darüber hinaus können mit dem Flow Builder auch Aktionen außerhalb von Shopware ausgelöst werden, und er kann für zeitverzögerte Prozesse eingesetzt werden.

Ein praktisches Beispiel: Mit dem Rule Builder definierst du, dass Kunden aus Deutschland eine bestimmte Zahlungsmethode nutzen können. Mit dem Flow Builder hingegen legst du fest, dass ein Kunde nach seiner ersten Bestellung automatisch eine Willkommens-E-Mail erhält.

Wo du den Rule Builder findest

Den Rule Builder erreichst du ganz einfach im Shopware Admin unter Einstellungen > Shop > Rule Builder. Dort findest du eine Übersicht aller verfügbaren Regeln in Tabellenform. Du siehst dort die bereits erstellten Regeln mit Namen, Priorität, Beschreibung und anderen Informationen.

Wenn du eine neue Regel erstellen möchtest, klickst du einfach auf „Regel erstellen“ und folgst diesem Ablauf:

  • Fülle die allgemeinen Informationen aus (Name, Priorität, Beschreibung)
  • Wähle optional einen Typ, um die Zuweisungsmöglichkeiten einzuschränken
  • Definiere mindestens eine Bedingung mit entsprechendem Operator und Eingabewert
  • Speichere die Regel, um sie anschließend im System verwenden zu können

Besonders praktisch: Mit dem Vorschaumodus kannst du sofort überprüfen, ob deine Regel wie beabsichtigt funktioniert – das Tool überprüft Bedingungen in Echtzeit und ist damit besonders effektiv während des Aufbaus deiner Regel.

Die Einsatzmöglichkeiten des Shopware 6 Rule Builder sind nahezu grenzenlos. Da du die Regeln nur einmal zentral erstellst und dann mehrfach an verschiedenen Stellen verwenden kannst, sparst du enorm viel Zeit. Jeder Shop kann so seine individuellen Anforderungen und Lösungen ganz einfach umsetzen – ohne Programmieraufwand und mit maximaler Flexibilität für alle Geschäftsmodelle, ob B2C, B2B oder D2C.

Versandkosten regeln mit dem Rule Builder

Versandkosten sind ein entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung Deiner Kunden. Mit dem Shopware 6 Rule Builder steuerst du diese flexibel und präzise – ohne eine einzige Zeile Programmcode. Folglich kannst du zahlreiche Szenarien umsetzen, die Dein Versandkostenmanagement optimieren und gleichzeitig Deine Kunden zufriedenstellen.

Versandkosten nach Warenkorbwert (z. Bsp. „versandkostenfrei“)

Die beliebteste Anwendung im Versandbereich ist zweifellos das Angebot von versandkostenfreien Lieferungen ab einem bestimmten Bestellwert. Um dies einzurichten, gehst du folgendermaßen vor:

  1. Erstelle eine neue Regel im Rule Builder (Einstellungen → Shop → Rule Builder)
  2. Vergib einen eindeutigen Namen, z.B. „Versandkostenfrei ab 50€“
  3. Setze die Priorität (z.B. auf 1, falls du mehrere Versandarten priorisieren möchtest)
  4. Definiere als Bedingung: „Warenkorbwert | Größer/gleich | 50“ (oder Deinen gewünschten Wert)
  5. Im Reiter „Rabatte“ wählst du nun: „Anwenden auf: Versandkosten | Art: Prozentual | Wert: 100“

Besonders praktisch: du kannst mehrere Rabattaktionen für eine Staffelung der Versandkostenrabatte anlegen. Beispielsweise könntest du ab 25€ Warenkorbwert 50% Rabatt und ab 100€ Warenkorbwert 100% Rabatt auf die Versandkosten anbieten. Wichtig hierbei ist, dass in den höherwertigen Rabatten unter den Bedingungen bei „Nicht kombinieren mit“ ein entsprechender Ausschluss erfolgt.

Aufschläge für Überlänge oder Gewicht

Für Produkte mit Überlänge oder Übergewicht benötigst du oftmals spezielle Versandregeln mit entsprechenden Aufschlägen. Hierfür gibt es zwei hauptsächliche Anwendungsfälle:

Versandkosten-Aufschläge für spezielle Artikel

Angenommen, du hast bestimmte Artikel, für die du pauschal 5€ zusätzlich zum Standardversand berechnen möchtest, unabhängig von der Anzahl dieser Artikel im Warenkorb. Dafür erstellst du eine Aufschlag-Versandregel, die bestimmte Produkte identifiziert und entsprechend bepreist.

Über das Plugin „Rule Builder Erweiterung“ kannst du zudem auch Abmessungen von Paketen in die Festlegung der Versandarten einfließen lassen. Dies ist besonders nützlich, wenn Teile Deiner Produkte die Standardgröße für Paketdienste übersteigen. Die Erweiterung bietet zusätzliche Bedingungen wie:

  • Max. Dimension der Produkte (Maximalwert von Länge, Breite oder Höhe)
  • Gurtmaß der Produkte (2Höhe + 2Breite + Länge)
  • Summe der Gurtmaße aller Produkte

Damit kannst du beispielsweise für einen Paketdienst, der Maximalwerte für Länge (2000mm) und Gurtmaß (3000mm) vorgibt, entsprechende Regeln definieren:

  • Für Großpakete: „Max. Länge der Positionen > Größer/gleich > 2000 oder Max. Gurtmaß der Positionen > Größer/gleich > 3000“
  • Für Standardpakete: „Max. Länge der Positionen > Kleiner/gleich > 2000 und Max. Gurtmaß der Positionen > Kleiner/gleich > 3000“

Versand nach Postleitzahl oder Region

Manchmal müssen Versandkosten je nach Lieferregion oder Postleitzahl angepasst werden. Beispielsweise für Inseln oder abgelegene Gebiete, die mit Zuschlägen belegt sind.

Um eine postleitzahlbasierte Versandregel zu erstellen, gehe wie folgt vor:

  1. Gehe zu Einstellungen → Shop → Rule Builder
  2. Erstelle eine neue Regel mit passendem Namen (z.B. „PLZ-Bereich Nord“)
  3. Setze die Priorität auf 1 (oder angepasst je nach Bedarf)
  4. Füge die Bedingung hinzu: „Lieferadresse: Postleitzahl | Alphanumerisch | Ist eine von | PLZ-Liste“
  5. Speichere die Regel und verwende sie anschließend in deiner Versandart unter „Verfügbarkeitsregel“

Für mehrere Länder oder Regionen mit speziellen Versandkosten kannst du komplexere Regeln mit ODER-Verknüpfungen erstellen. Das Schema könnte dann lauten: „Lieferland ist eine von Deutschland UND Lieferadresse-PLZ ist eine von 20XXX, 21XXX ODER Lieferland ist eine von Österreich UND Lieferadresse-PLZ ist eine von 1XXX, 2XXX“

Darüber hinaus kannst du spezielle Inseln oder Regionen auch vom Versand ausschließen, indem du die Bedingung „Ist keine von“ verwendest. Diese Regeln sind auch hilfreich, wenn du für bestimmte Regionen spezielle Lieferservices anbieten möchtest, etwa wenn du für Kunden aus Deiner Region einen lokalen Lieferservice einrichten willst.

Die Kombination von vielfältigen Bedingungen macht den Shopware 6 Rule Builder zu einem unverzichtbaren Werkzeug für professionelles Versandkostenmanagement in deinem Online-Shop.

Zahlungsarten und Rabatte clever steuern

Neben Versandkosten lassen sich auch Zahlungsarten und Rabatte mit dem Rule Builder gezielt steuern. Diese Steuerungsmöglichkeiten schaffen für Dich die perfekte Balance zwischen Kundenkomfort und Geschäftsinteressen – und das alles ohne eine einzige Zeile Programmcode.

Zahlungsarten nach Kundengruppe oder Warenkorbwert

Die Zahlungsarten findest du in der Shopware 6 Administration unter Einstellungen > Shop > Zahlungsarten. Hier sind standardmäßig vier Zahlungsarten aktiviert: Nachnahme, Rechnung, Vorkasse und Lastschrift. Allerdings werden diese erst dann in der Storefront angezeigt, wenn du sie auch Deinem Verkaufskanal zugeordnet hast.

Mit dem Rule Builder kannst du präzise festlegen, welchen Kunden welche Zahlungsarten zur Verfügung stehen. Möchtest du beispielsweise die Zahlung auf Rechnung nur Stammkunden anbieten, erstelle einfach eine entsprechende Regel:

  1. Gehe zu Einstellungen > Shop > Rule Builder
  2. Wähle „Regel erstellen“ und vergib einen Namen (z.B. „Rechnung für Stammkunden“)
  3. Setze als Bedingung: „Anzahl Bestellungen | Größer/gleich | 3“
  4. Speichere die Regel und wähle sie in der Zahlungsart unter „Verfügbarkeitsregel“ aus

Dadurch reduzierst du das Risiko von Zahlungsausfällen erheblich. Besonders praktisch: du kannst die Verfügbarkeit auch vom Warenkorbwert abhängig machen. So könntest du beispielsweise festlegen, dass teure Zahlungsarten erst ab einem Mindestbestellwert von 50€ verfügbar sind.

Rabatte für Erstbesteller oder VIP-Kunden

Mit dem Rule Builder lassen sich Rabattaktionen gezielt für bestimmte Kundengruppen einrichten. Für VIP-Kunden erstellst du zunächst eine Regel im Rule Builder:

  1. Name: „VIP Kunden“
  2. Bedingung: „Anzahl Bestellungen größer/gleich 100“

Anschließend erstellst du unter Marketing > Rabatte & Aktionen eine Aktion ohne Aktionscode. Unter „Bedingungen“ wählst du die VIP-Regel aus und hinterlegst unter „Rabatte“ einen prozentualen Warenkorbrabatt von beispielsweise 5%.

Für Neukunden kannst du ebenfalls attraktive Rabatte auf die erste Bestellung einrichten. Diese Erstbestellungsrabatte sind ein bewährtes Mittel zur Kundenbindung. Du kannst den prozentualen Rabatt sowie den Titel definieren und festlegen, ob der Rabatt bereits vor dem Login sichtbar sein soll.

Gutscheine und Aktionen kombinieren

Im Rabattmodul von Shopware 6 kannst du komplexe Rabattaktionen erstellen, die auf bestimmten Bedingungen basieren. Besonders interessant ist die Möglichkeit, mehrere Aktionen gleichzeitig laufen zu lassen.

Falls du jedoch nicht möchtest, dass Aktionen kombinierbar sind, aktiviere einfach in der Aktion den Schalter „Verhindert die Kombination mit anderen Aktionen“. Dadurch stellst du sicher, dass keine übermäßigen Rabatte durch Aktionskombinationen entstehen.

Für gezielte Marketingaktionen kannst du außerdem Aktionscodes hinterlegen, die erst nach Eingabe und Erfüllung der festgelegten Bedingungen angewendet werden. Das ist besonders nützlich für Newsletter-Empfänger oder zeitlich begrenzte Sonderaktionen.

Außerdem kannst du festlegen, wie häufig eine Rabattaktion insgesamt oder je Kunde genutzt werden kann. Darüber hinaus lassen sich Rabatte auf bestimmte Produkte beschränken oder prozentuale Rabatte mit einem maximalen Rabattwert begrenzen.

Sonderfälle und individuelle Anforderungen lösen

Jenseits der Standardfunktionen bietet der Shopware 6 Rule Builder zahlreiche Möglichkeiten für maßgeschneiderte Lösungen. Besonders bei speziellen Anforderungen zeigt sich die wahre Stärke dieses vielseitigen Werkzeugs.

Sonderversand mit Zusatzfeldern

Für spezielle Versandanforderungen kannst du Zusatzfelder (Custom Fields) nutzen. Angenommen, einige Deiner Produkte benötigen einen Sonderversand per Spedition. Dafür erstellst du zunächst unter Einstellungen > System > Zusatzfelder ein neues Zusatzfeld-Set:

  1. Technischer Name: z.B. „product_shipping_attributes“
  2. Füge ein Checkbox-Zusatzfeld hinzu (z.B. „Sonderversand“)
  3. Weise das Set dem Bereich „Produkte“ zu

Nachdem du bei entsprechenden Produkten die Checkbox aktiviert hast, kannst du im Rule Builder eine Regel erstellen, die diese Produkte identifiziert:

  • „Position mit Zusatzfeld | Alle | Sonderversand | ist gleich | (Checkbox angehakt)“

Diese Regel verwendest du anschließend, um eine spezielle Versandart nur für diese Produkte anzubieten oder den Standardversand auszuschließen.

Produkte mit Tags gezielt behandeln

Tags bieten eine weitere flexible Möglichkeit, Produkte zu kategorisieren und im Rule Builder gezielt anzusprechen. Unter Kataloge > Produkte kannst du Deinen Artikeln beliebige Tags zuweisen, beispielsweise „Sperrgut“ für übergroße Produkte.

Im Rule Builder erstellst du daraufhin eine Regel mit der Bedingung: „Position mit Tag | Mind. eine | Ist eine von | ‚Sperrgut'“

Diese Regel kannst du nun einer speziellen Versandart „Sperrgutversand“ zuweisen. Darüber hinaus lassen sich Tags auch für andere Anwendungen nutzen:

  1. Produkte für Google Shopping markieren
  2. Dynamische Produktgruppen erstellen
  3. Spezielle Rabattaktionen für bestimmte Produktarten definieren

Mindestbestellwert mit dem Rule Builder umsetzen

In Shopware 6 ist der Mindestbestellwert nicht standardmäßig enthalten. Allerdings kannst du diese Funktion über den Rule Builder und entsprechende Plugins implementieren.

Mit dem passenden Plugin definierst du zentral einen Mindestbestellwert, der automatisch in andere Währungen umgerechnet wird. Solange dieser nicht erreicht ist, wird der Kauf-Button deaktiviert und ein konfigurierbarer Hinweistext angezeigt.
Folgende Konfigurationsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  1. Aktivierung/Deaktivierung pro Verkaufskanal
  2. Berücksichtigung der Versandkosten (inkl. oder exkl.)
  3. Individuelle Texte über Snippets anpassbar

Ein besonderes Problem tritt auf, wenn Kunden Gutscheine einlösen: Sie könnten dadurch unter den Mindestbestellwert fallen. Hierfür gibt es spezielle Plugins, die verhindern, dass ein eingelöster Gutschein den Warenkorb unter den Mindestbestellwert drückt.

Alternativ kannst du für verschiedene Kundengruppen unterschiedliche Mindestbestellwerte über den Rule Builder festlegen – optimal für Shops, die sowohl B2C- als auch B2B-Kunden bedienen.

So erstellst Du eigene Regeln Schritt für Schritt

Das praktische Schritt-für-Schritt-Erstellen von Regeln im Shopware 6 Administration ist der Schlüssel für einen effizienten Online-Shop. Mit etwas Übung wirst Du schnell zum Profi in der Erstellung maßgeschneiderter Regeln für Deinen Shop.

Regeltyp und Bedingungen auswählen

Den Einstieg in die Regelwelt von Shopware 6 findest Du unter Einstellungen > Shop > Rule Builder. Hier siehst Du eine Übersicht aller verfügbaren Regeln, die Du nach verschiedenen Spalten sortieren kannst.

Um eine neue Regel zu erstellen, gehe folgendermaßen vor:

  1. Klicke auf den Button Regel erstellen
  2. Vergib einen eindeutigen, aussagekräftigen Namen (z.B. „VIP-Kunden Versandkostenfrei“)
  3. Fülle die allgemeinen Informationen aus (Beschreibung, Priorität)
  4. Wähle optional einen Typ aus (Versand, Zahlung oder Preis)
  5. Definiere mindestens eine Bedingung unter „Bedingungen“

Bei den Bedingungen hast Du aktuell über 50 verschiedene Optionen zur Auswahl. Zunächst wählst Du den Parameter (z.B. „Kundengruppe“), dann den Operator (z.B. „ist eine von“) und schließlich den Eingabewert (z.B. „VIP-Kunden“).

Prioritäten und Kombinationen verstehen

Die Priorität bestimmt, in welcher Reihenfolge Regeln angewendet werden, wenn mehrere gleichzeitig zutreffen könnten. Dabei gilt: Je höher der Zahlenwert, desto höher die Priorität. Eine Regel mit Priorität 10 wird somit vor einer Regel mit Priorität 5 angewendet.

Besonders kraftvoll wird der Rule Builder durch die Möglichkeit, Bedingungen miteinander zu verknüpfen:

  1. UND-Verknüpfung: Alle Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die Regel zutrifft
  2. ODER-Verknüpfung: Mindestens eine der Bedingungen muss erfüllt sein
  3. Unterbedingungen: Werden automatisch erstellt, wenn du zwischen UND und ODER wechselst

Dadurch kannst du komplexe Szenarien abbilden, beispielsweise: „Kundengruppe ist VIP-Kunde UND (Wochentag ist Montag ODER Warenkorbwert größer 100€)“.

Regeln testen und Fehler vermeiden

Bevor du eine Regel anwendest, nutze den Vorschaumodus, um sie zu testen. Dieser überprüft Bedingungen in Echtzeit und ist besonders effektiv während des Aufbaus Deiner Regel.

Häufige Fehlerquellen beim Erstellen von Regeln sind:

  • Fehlende Pflichtfelder: Alle erforderlichen Felder müssen ausgefüllt sein
  • Unklare Prioritäten: Achte auf eine logische Priorisierung Deiner Regeln
  • Widersprüchliche Bedingungen: Stelle sicher, dass Deine Bedingungen sich nicht gegenseitig ausschließen

Falls bei komplexeren Regeln Probleme auftreten, überprüfe zunächst Deine Eingabewerte. Insbesondere bei Postleitzahlen oder Kundennummern müssen diese oft mit der Enter-Taste bestätigt werden, bevor sie korrekt hinterlegt sind.

Denke daran, dass Regeln nicht gelöscht werden können, solange sie zugewiesen sind. Überprüfe daher im Reiter „Zuweisungen“, wo Deine Regel verwendet wird, bevor du versuchst, sie zu löschen.

Fazit: Der Rule Builder als mächtiges Werkzeug für Deinen Shop-Erfolg

Nachdem wir ausführlich durch die Welt des Shopware 6 Rule Builders navigiert sind, wird deutlich, wie leistungsstark dieses Tool tatsächlich ist. Ohne eine einzige Zeile Code kannst du komplexe Geschäftsregeln erstellen, die Deinen Shop automatisieren und personalisieren. Besonders bemerkenswert ist dabei die Flexibilität des Systems, das Dir erlaubt, nahezu jede Geschäftsregel abzubilden – sei es für Versandkosten, Zahlungsarten oder kundenspezifische Rabatte.

Anders als der Flow Builder, der auf Ereignisse reagiert und bestimmt, wann etwas geschehen soll, konzentriert sich der Rule Builder darauf, was unter bestimmten Bedingungen passieren soll. Diese Unterscheidung macht beide Tools zu unverzichtbaren Bestandteilen Deines Shopware-Arsenals. Zusammen bilden sie ein mächtiges Duo für die vollständige Automatisierung Deiner Geschäftsprozesse.

Die Einsatzmöglichkeiten, die wir in diesem Artikel behandelt haben – von der cleveren Steuerung der Versandkosten über die gezielte Ausspielung von Zahlungsarten bis hin zu personalisierten Rabatten – sind lediglich der Anfang. Tatsächlich gibt es kaum Grenzen für die Anwendungsfälle, die du mit dem Rule Builder umsetzen kannst. Jeder Shop hat eigene Anforderungen, und der Rule Builder bietet die Flexibilität, diese ohne technisches Know-how zu erfüllen.

Denke daran, dass die Prioritäten Deiner Regeln entscheidend sind und teste neue Regeln immer gründlich, bevor du sie aktivierst. Obwohl die Erstellung recht intuitiv ist, können komplexe Regelkombinationen manchmal unerwartete Ergebnisse liefern. Daher ist der Vorschaumodus Dein bester Freund beim Aufbau Deiner Regeln.

Abschließend lässt sich sagen: Wer den Shopware 6 Rule Builder beherrscht, verfügt über einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Du kannst Deinen Shop präzise an die Bedürfnisse Deiner Kunden anpassen und gleichzeitig Deine Geschäftsziele effizient verfolgen. Nutze diese Möglichkeiten, experimentiere mit verschiedenen Regelkombinationen und beobachte, wie sich der Erfolg Deines Shops entwickelt. Der Rule Builder ist zweifelsohne eine der mächtigsten Funktionen in Shopware 6 – nutze sein volles Potenzial!

FAQs

Q1. Wie funktioniert der Rule Builder in Shopware 6?

Der Rule Builder in Shopware 6 ermöglicht es, komplexe Geschäftsregeln ohne Programmierung zu erstellen. Er basiert auf Bedingungen, die wahr oder falsch sein können, und kann für verschiedene Funktionen wie Versandkosten, Zahlungsarten und Rabatte verwendet werden.

Q2. Was ist der Unterschied zwischen dem Rule Builder und dem Flow Builder?

Der Rule Builder definiert, was passieren soll, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, während der Flow Builder bestimmt, wann etwas geschehen soll, basierend auf spezifischen Ereignissen. Der Rule Builder überprüft kontinuierlich Bedingungen, der Flow Builder reagiert auf bestimmte Trigger.

Q3. Wie kann ich Versandkosten mit dem Rule Builder steuern?

Mit dem Rule Builder können Sie Versandkosten nach Warenkorbwert, Produkteigenschaften oder Lieferregion anpassen. Beispielsweise können Sie versandkostenfreie Lieferungen ab einem bestimmten Bestellwert oder Aufschläge für Überlänge und Gewicht einrichten.

Q4. Wie lassen sich Rabatte für bestimmte Kundengruppen erstellen?

Über den Rule Builder kannst du Regeln für spezifische Kundengruppen wie VIP-Kunden oder Erstbesteller erstellen. Diese Regeln können dann in Rabattaktionen verwendet werden, um gezielt Rabatte für diese Gruppen anzubieten.

Q5. Wie kann ich einen Mindestbestellwert in Shopware 6 umsetzen?

Obwohl nicht standardmäßig enthalten, kann ein Mindestbestellwert über den Rule Builder und entsprechende Plugins implementiert werden. Du kannst zentral einen Wert definieren, der automatisch in andere Währungen umgerechnet wird, und festlegen, dass der Kauf-Button deaktiviert bleibt, bis dieser Wert erreicht ist.

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DER Praxis-Guide für den Flow Builder

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Mit dem Shopware 6 Flow Builder kannst du viele nützliche Automatisierungen in deinem Shopware Shop umsetzen, die dir dein Leben erleichtern. In diesem Praxis-Guide zeigen wir dir Schritt für Schritt wie du das am besten und effektivsten machst!

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